Flug 1.2: Fluglagen 1

Der Flug

Thema

  • Horizontalflug: leistungskontrolliert und geschwindigkeitskontrolliert

Demonstrationen

  • Zusammenhänge von Anstellwinkel, Auftrieb, Widerstand und Schub (Motorleistung)
  • Einfluss einer Konfigurationsänderung auf die Fluglage

Übungen

  • Bodenoperation, Rollen
  • Halten der Flugrichtung mit Hilfe von Sichtreferenzen und unter Berücksichtigung des Parallaxenfehlers
  • Austrimmen des Flugzeuges in jeder Fluglage

Ziele

  1. Die Steuerausschläge sind situationsangepasst und richtig dosiert
  2. Luftraum wird vor jeder Richtungsänderung konsequent überprüft
  3. … (gemäss Hauptproblem des letzten Fluges zu definieren)

Vorbereitung: Online

HASELL – Check vor Airwork

Bevor wir jeweils mit den Übungen – der sogenannten Airwork – beginnen, stellen wir jeweils mit dem HASELL-Check sicher, dass wir und das Flugzeug dafür bereit sind:

  • H – Height
  • A – Airframe
  • S – Safety
  • E – Engine
  • L – Location
  • L – Lookout

Den detaillierten HASELL-Check findest du hier. Druck ihn aus und lege ihn im Kniebrett ab, so dass er bei jedem Flug zur Verfügung steht. Während dem Flug 1.2 erhältst du eine Demo, wie man den HASELL-Check macht. In den darauf folgenden Flügen erhältst du Gelegenheit, ihn zu üben und gegen Ende der Stufe 1 wirst du ihn selbständig ausführen.

Horizontalflug mit unterschiedlichen Leistungen und Geschwindigkeiten

In diesem Flug lernst du, wie man das Flugzeug bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten fliegt. Dabei sind die Zusammenhänge zwischen Auftrieb, Gewichtskraft, Widerstand und Schub entscheidend. Wenn sich das Flugzeug in einer stabilen Fluglage befindet, es also weder beschleunigt noch bremst, sind der Auftrieb und die Gewichtskraft sowie der Widerstand und der Schub identisch.

Kraefte

Im stabilen, also unbeschleunigten Geradeausflug sind der Auftrieb und die Gewichtskraft sowie der Schub und der Widerstand identisch

Wenn man nun weniger Leistung setzt, wird das Flugzeug langsamer, weil der Widerstand plötzlich grösser ist als der Schub. Die Geschwindigkeit reduziert sich so weit, bis der produzierte Widerstand wieder dem Schub entspricht. Gleichzeitig produziert aber der Flügel weniger Auftrieb: Um bei geringerer Geschwindigkeit gleich viel Auftrieb zu erzeugen wie bei grösserer, muss die Nase deshalb etwas hochgezogen werden. Dies erhöht den Anstellwinkel, also den Winkel, in welchem die Luft am Flügel vorbei strömt.

  • Schnellflug: Tiefer Anstellwinkel -> Nase weiter unten
  • Langsamflug: Hoher Anstellwinkel -> Nase weiter oben
Normaler Reiseflug (Cruise): Die Geschwindigkeit ist hoch und die Nase relativ tief.

Tiefer Anstellwinkel: Im normalen Reiseflug (Cruise) ist die Geschwindigkeit hoch und die Nase relativ tief.

Wenn das Flugzeug langsamer fliegt, muss die Nase etwas höher gehalten werden, um weiterhin genügend Auftrieb zu erzeugen.

Hoher Anstellwinkel: Wenn das Flugzeug langsamer fliegt, muss die Nase etwas höher gehalten werden, um weiterhin genügend Auftrieb zu erzeugen.

In folgendem Video siehst du den Effekt der Änderung der Motorleistung:

Horizontalflug mit unterschiedlichen Konfigurationen

Die “Konfiguration” des Flugzeuges bezeichnet die Stellung der aerodynamischen Widerstände. Dies sind unter anderem:

  • Flaps (Landeklappen)
  • Gear (Fahrwerk)
  • Speedbrakes

In der Cessna 152 gibt es davon nur die Flaps. Das Ausfahren der Landeklappen hat einen erhöhten Auftrieb und einen erhöhten Widerstand zur Folge. Wenn die Lage nicht entsprechend angepasst wird, gewinnt das Flugzeug kurz nach dem Ausfahren der Flaps an Höhe und die Nase kommt hoch. Dieser Effekt und wie er ausgeglichen werden kann, zeigt die Demonstration im nächsten Video:

Scanning für den Horizontalflug

Als “Scanning” bezeichnet man das systematische Prüfen der Instrumente während jeder Fluglage. Ausgangspunkt ist dabei immer der Fernrichtpunkt, also der Punkt, welchen man anfliegt. Solange keine Instrumente überprüft werden – und dies sollte während mindestens achtzig Prozent des Fluges der Fall sein – ruht der Blick auf dem Fernrichtpunkt. Nur wenn man ein Instrument ablesen will, schaut man für einen Sekundenbruchteil nach unten ins Cockpit, um die gewünschte Information abzulesen.

Zunächst werden wir nur den so genannt leistungskontrollierten Horizontalflug üben: Dabei wird eine bestimmte Leistung gesetzt – zum Beispiel 2’400 RPM (Revolutions per Minute = Umdrehungen pro Minute)- und es ergibt sich daraus eine Geschwindigkeit, bei welcher der Widerstand und der Schub identisch sind. Bei diesem leistungskontrollierten Horizontalflug interessiert dich eigentlich nur ein Instrument: Der Höhenmesser beziehungsweise Altimeter. Das Scanning bezieht also nur dieses Instrument mit ein.

Beim leistungskontrollierten Horizontalflug interessiert dich im Cockpit eigentlich nur ein Instrument: Der Altimeter. Dementsprechend bezieht das Scanning auch nur diesen mit ein. Mindestens 80, besser 95 Prozent der Zeit, ruht dein Blick auf dem Fernrichtpunkt (FRP).

Beim leistungskontrollierten Horizontalflug interessiert dich im Cockpit eigentlich nur ein Instrument: der Altimeter. Dementsprechend bezieht das Scanning auch nur diesen mit ein. Mindestens 80, besser 95, Prozent der Zeit ruht dein Blick auf dem Fernrichtpunkt (FRP).

Neben dem leistungskontrollierten Horizontalflug gibt es noch den geschwindigkeitskontrollierten Horizontalflug. Wie der Name vermuten lässt, möchte man dabei mit einer definierten Geschwindigkeit fliegen und passt dazu die Leistung entsprechend an. Demzufolge beinhaltet das Scanning zusätzlich zum Altimeter auch die Geschwindigkeitsanzeige, den Speed Indicator. Wichtig ist, dass bei jedem Blick nach unten nur ein Instrument abgelesen wird. Danach wandert der Blick wieder hoch zum Fernrichtpunkt (FRP).

Beim geschwindigkeitskontrollierten Horizontalflug ("speedcontrolled") wird die Leistung so angepasst, dass eine vordefinierte Geschwindigkeit erreicht wird. Dazu wird der Speed Indicator in das Scanning mit eingebaut.

Beim geschwindigkeitskontrollierten Horizontalflug (“speedcontrolled”) wird die Leistung so angepasst, dass eine definierte Geschwindigkeit erreicht wird. Dazu wird der Speed Indicator in das Scanning mit eingebaut.


Vorbereitung: GuV / Lernprogramm SPHAIR

  • Vorbereitung und Abschluss des Fluges
    • GuV, Kapitel 2
    • SPHAIR, Kapitel 2
    • Mass and Balance sowie Performance werden in Stufe 3 eingeführt
    • Die Arbeitsblätter in Kapitel 2 brauchst du nicht zu bearbeiten. Die entsprechenden Verfahren werden in der Vorbereitung für den Flug 1.3 in die sogenannte Expanded Checklist eingetragen.
    • Faustregel Priming: wird ebenfalls später in die Expanded Checklist übertragen
  • Flügelklappen
    • GuV, Kapitel 4.4
    • SPHAIR, Kapitel 4.4
  • Triebwerkleistung
    • GuV, Kapitel 4.6 & 4.7
    • SPHAIR, Kapitel 4.6 & 4.7
  • Konfigurationsänderungen
    • GuV Kapitel 4.8
    • SPHAIR, Kapitel 4.8
  • Steigflug
    • GuV, Kapitel 7
    • SPHAIR, Kapitel 7
    • Durchlesen. Die Übergänge sind Thema von Flug 1.3
  • Verfahren und Kontrollen vor dem Start
    • GuV, Kapitel 12.2
    • SPHAIR, Kapitel 12.2
    • Das Departure Briefing wird ebenfalls in der Vorbereitung für Flug 1.3 in die Expanded Checkliste übertragen
  • Aufstellen zum Start (Line-Up)
    • GuV, Kapitel 12.3
    • SPHAIR, Kapitel 12.3
    • Wird ebenfalls in die Expanded Checklist übertragen

Simulationen

  • Primer
  • Vergaser
  • Carburetor Heat
  • Schmierung
  • Vacuum System
  • Fluglage
  • Fluglage und Geschwindigkeit
  • Trim
  • Gieren
  • Scheinhorizont Berge
  • Scheinhorizont Meer
  • Übergang in den Steigflug
  • Climb Symmetry

Flugprogramm

  • Einführung: Änderung der Triebwerkleistung und Konfiguration
  • Demo: Fluganmeldung
  • Demo: Aushangarieren, Outside Check, Tanken
  • Üben: Sitzeinstellung
  • Demo: Arbeiten mit Checkliste bis und mit Check Before Departure
  • Demo: Rollen
  • Üben: Rollen
  • Demo: Line-Up
  • Demo: Takeoff
  • Demo: Ausflug in den Übungsraum
  • Demo: HASELL
  • Üben: Horizontaler Geradeausflug
  • Üben: Trimmen
  • Üben: Lookout
  • Demo: Horizontalflug mit verschiedenen:
    • Leistungen
    • Konfigurationen
    • Geschwindigkeiten
  • evt. Üben: Horizontalflug mit verschiedenen:
    • Leistungen
    • Konfigurationen
    • Geschwindigkeiten
  • Demo: Anflug & Landung
  • Demo: After Landing Check
  • Demo: Rollen zur Parkposition
  • Demo: Engine Shut Down
  • Demo: Putzen & Hangarieren

Skizze

Oft werden die Demonstrationen oder die Übungen mit einer Skizze beschrieben, welche du in deinen Ausbildungsordner übertragen sollst.

Flugprogramm 1.1


Fragen

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