Wie man Checks und Procedures effizient auswendig lernt

Checks und Procedures muss jeder Pilot lernen: Sei es während der Grundschulung, einer Umschulung oder auch einfach nur, weil man vielleicht schon länger nicht mehr geflogen ist. Das Auswendiglernen von Checks bereitet jedoch vielen Mühe. Am Boden klappen sie vielleicht noch einigermassen. Sobald aber der Motor läuft und das Flugzeug in der Luft ist, kann man sich irgendwie einfach nicht mehr an den nächsten Checkpunkt erinnern. Dieser Beitrag hilft dir, in Zukunft deine Checks und Procedures am Boden so zu lernen, dass du sie im Flugzeug abrufen und anwenden kannst.

Die Checkliste: Eine Darstellung, die nicht für’s Auswendiglernen gemacht ist

Das erste Problem beim Lernen von Checklisten stellt sich in der Form, in welcher sie dargestellt sind: Eine Liste mit Punkten, die Schritt für Schritt abzuarbeiten sind. Das mag für das Arbeiten mit der Checkliste in der Hand die effizienteste Lösung sein. Sie ist jedoch für das Gehirn schwierig umzusetzen, sobald die Liste nicht mehr ersichtlich ist. Was man eigentlich lernen muss, sind so genannte “Cockpit Flows”, welche den “Weg” durchs Cockpit beschreiben, den die Augen gehen müssen, um alle nötigen Checks zu machen. Grundvoraussetzung für das Lernen von Checks und Procedures ist also ein Foto vom Cockpit. Macht ja eigentlich Sinn, denn im Cockpit musst du dich letztendlich auch zurechtfinden.

Ein Cockpitfoto bildet die Grundlage, um Checks und Procedures auswendig zu lernen. Dabei muss das Foto nicht in der Luft gemacht worden sein. Dieses Foto eignet sich einwandfrei, obwohl es in einem Hangar aufgenommen wurde. Wichtig ist einzig, dass darauf möglichst alle Anzeigen und Bedienelemente sichtbar sind.

Cockpitfoto

Mach also bei deinem nächsten Besuch auf dem Flugplatz ein Cockpitfoto von allen Flugzeugen, die du fliegst. Druck diese dann aus – falls möglich farbig. Das Format spielt dabei eigentlich keine Rolle: Wer’s etwas grösser mag, wählt A4, wer lieber auch mal unterwegs seine Checks übt, wählt eine kleinere Variante. Auf dem Bild deines Cockpits zeichnest du nun den wichtigsten Punkt ein: den Fernrichtpunkt. Er ist Ausgangspunkt für jeden einzelnen Checkpunkt und darf deshalb nicht fehlen!

Der Fernrichtpunkt wird gross und gut sichtbar vorne links auf die Windschutzscheibe gezeichnet. Nun bist du bereit, um mit dem Auswendiglernen der Checks und Procedures anzufangen!

Der Fernrichtpunkt wird gross und gut sichtbar vorne links auf die Windschutzscheibe gezeichnet. Nun bist du bereit, um mit dem Auswendiglernen der Checks und Procedures anzufangen!

Das Lernen kann beginnen

Als Beispiel gehen wir den Climb Check der Piper Archer durch. Er beinhaltet die folgenden vier Punkte:

  1. Flaps – UP
  2. Climb Power – SET
  3. Electric Fuel Pump – OFF, PRESSURE CHECKED
  4. Landing Lights – ON

Der “Cockpit Flow” sieht also so aus, wie im Bild unten dargestellt. Wichtig ist, dass du auch während dem Üben nach jedem Checkpunkt wieder zurück auf den Fernrichtpunkt schaust. Nur so lernst du, nicht die ganzen Checks “head down” zu machen. Dies ist wichtig, weil du sonst während den Checks das Flugzeug nicht kontrollieren kannst. Wird nach jedem Checkpunkt nach vorne geschaut und die Fluglage korrigiert, braucht man sich mit den Checks auch nicht speziell zu beeilen.

Viele Piloten machen den Fehler, dass sie alle Punkte nacheinander “abspulen” und während dem gesamten Check nach unten schauen. Dies hat zur Folge, dass nach dem Check die Lage des Flugzeuges stark korrigiert werden muss. Um diese Korrekturen möglichst klein zu halten, werden die Checks dann noch schneller ausgeführt. Dies verursacht aber nur Stress und erhöht die Chance, dass etwas vergessen geht. Besser ist es, sich während dem Check Zeit zu lassen, dafür aber das Flugzeug jederzeit im Griff zu haben.

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Checks am Boden lernen – Kosten sparen!

Auf diese Art wirst du auch kompliziertere Checks relativ schnell am Boden auswendig lernen. Übe die Checks so lange weiter, bis du sie mit dem Cockpitfoto ohne jegliches zögern zwischen den Punkten durchspielen kannst. Nur so hast du eine Chance, sie auch in der Luft anwenden zu können. Der Aufwand lohnt sich, denn das Üben von Checks und Procedures in der Luft ist eine teure Angelegenheit. Wenn du deine Checks mit der oben erklärten Struktur lernst, wirst du sie in der Luft viel schneller im Griff haben und dadurch viel Zeit und Geld sparen. Viel Erfolg!

Nachfolgend findest du Cockpitfotos der Cessna 152 in Wangen-Lachen:

Cockpit HB-CIX

Cockpit HB-CIX

Cockpit HB-CIY

Cockpit HB-CIY

Cockpit HB-CJW

Cockpit HB-CJW

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Cessna 152 Pilotengrundwissen

Die Cessna 152 war und ist eines der beliebtesten Trainingsflugzeuge. Das Flugzeug überzeugt mit guten Flugeigenschaften, ist robust und nicht zuletzt auch relativ kostengünstig zu fliegen. Obwohl die relativ einfachen Systeme dem neuen Piloten den Einstieg in die Fliegerwelt sehr erleichtern, gibt es doch einige Dinge, auf die man achten sollte. Das folgende Dokument fasst die wichtigsten Fakten und Zahlen zusammen und soll einen Überblick über die wichtigsten Informationen aus dem AFM bieten.

c152_facts

Die Cessna C152 ist das wohl am meisten genutzte Schulflugzeug überhaupt. Ein robustes Fahrwerk, ideale Langsamflugeigenschaften und viele weitere Stärken machen es zum idealen Schulungsflugzeug.

Die Cessna C152 ist das wohl am meisten genutzte Schulflugzeug überhaupt. Ein robustes Fahrwerk, ideale Langsamflugeigenschaften und viele weitere Stärken machen es zum idealen Schulungsflugzeug.

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Briefing-Checkliste

In der Fliegerei stützt man sich aus Sicherheitsgründen während des Fluges auf Checklisten, welche Schritt für Schritt abgearbeitet werden. Sie bieten uns die Gewissheit, dass nichts vergessen wird, und organisieren die Arbeit im Cockpit.

Wie im Flugzeug sollte man auch beim Briefing auf keinen Fall auf das Verwenden einer Checkliste verzichten. Wie schnell geht einmal ein DABS oder ein NOTAM vergessen. Im besten Fall muss der Pilot dann nochmals zurück ins Flugplatzgebäude, im schlimmsten befindet er sich während dem Flug plötzlich und unbewusst in einem Sperrgebiet und hat mit erheblichen Problemen zu rechnen.

Komplette Briefingcheckliste mit Zeitplan, Mass and Balance, Meteo und weiteren Checkpunkten.

Mit Hilfe der Briefing-Checkliste von flighttraining.ch geht bei den Vorbereitungen nichts vergessen!

Zusätzlich zur Sicherheit bietet das Verwenden einer Briefing-Checkliste auch die Gelegenheit, sich auf das strukturierte Arbeiten mit der Checkliste vorzubereiten. Das Gehirn wird quasi auf den Checklisten-Modus eingestellt, den es zum sicheren Fliegen unbedingt braucht.

flighttraining.ch bietet Ihnen eine Briefing-Checkliste, mit der Sie mit Sicherheit alle wichtigen Dokumente überprüft und alles dabei haben, was Sie für den Flug benötigen:

Download Briefing-Checkliste

Download ausgefülltes Beispiel

So wird diese Checkliste verwendet:

Timetable

Hier wird die Zeitplanung für den Flug bis und mit Alternate gemacht. Wann beginnt das Briefing? Wann erreiche ich das Endziel, wann den Alternate falls mein Zielflughafen gesperrt ist? In den Wintermonaten gehört zwingend auch das Abklären der Tag- und Nachtgrenzen dazu! Im Beispielbriefing sind diese mit “SS 1852” (also Sunset um 1852 Uhr) aufgeführt, der Flug endet also auch beim Anfliegen des Alternates noch bei Tageslicht.

Zusätzlich kann man hier nochmals die Flugzeugreservation überprüfen und mit dem Reservationssystem abgleichen. Die Checkbox hinter “Alternate” zeigt an, ob der Alternate vorbereitet und falls nötig das PPR eingeholt wurde.

Mass and Balance / Performance

Dieser Abschnitt fasst die M&B- sowie die Performance-Berechnungen zusammen. Takeoff Mass (TOM) und Maximum Takeoff Mass (MTOM) werden eingetragen, die Schwerpunktslage aufgezeichnet (eher vorne oder hinten und innerhalb der Betriebsgrenzen?), die entsprechende Kategorie ermittelt und zusätzlich die Startstrecke auf der kürzesten Piste berechnet. Achtung: Bei einem Flug auf einen Gebirgsflugplatz muss man zwingend Start- und Landeflugplatz berücksichtigen, auch wenn eine der beiden Pisten vermeintlich lange ist!

Navigation Flight Plan + VAC + ICAO Chart

Hier wird überprüft, ob der Navigation Flight Plan, die Visual Approach Chart sowie die ICAO-Karte dabei sind.

Titles of Transport

Habe ich einen Passagier bei mir, welcher allenfalls einen Flugschein braucht?

DABS und NOTAMs

Das DABS zeigt eine vereinfachte Karte der Schweiz mit diversen rot eingefärbten Zonen, für welche Restriktionen vorliegen.

Auf dem DABS werden auf sehr übersichtliche Art die für den aktuellen Tag relevanten Lufträume dargestellt. Es ersetzt jedoch nicht die NOTAMs für die geplante Flugroute und die angeflogenen Flugplätze!

Auf dem DABS werden auf sehr übersichtliche Art die für den aktuellen Tag relevanten Lufträume dargestellt. Es ersetzt jedoch nicht die dem Flug entsprechenden NOTAMs!

Sind das DABS und die NOTAMs überprüft? Gibt es Einschränkungen auf meiner Route, muss ich sie allenfalls anpassen?

Meteo

Hier wird überprüft, ob alle Meteo-Dokumente beachtet wurden. Mit General Weather ist die Allgemeine Lage in Europa (Fronten etc.) und mit Area Forecast die Flugwetterprognose gemeint.

Zum Schluss wird alles zusammengefasst: Wie sind Sicht, Wind, Temperatur/Taupunkt? Wie hoch sind die tiefsten Wolken auf meiner Route, wie ist die (erwartete!) Wetterentwicklung?

Der freie Raum neben den Meteo-Checkpunkten kann zur Visualisierung der Windsituation auf den Flugplätzen verwendet werden. Ganz unten befindet sich zusätzlich noch eine Auflistung möglicher Gefahren, welche falls anwendbar markiert werden können.

Aircraft Documents + Maintenance Release

Sind alle Dokumente im Flugzeug und gültig? Wann wurde der letzte Service durchgeführt? Ist eine 50h- oder 100h-Kontrolle angesagt?

I’M SAFE?

Illness, Medication, Stress, Alcohol, Fatigue, Eating? Siehe Beitrag I’M SAFE.

Sind alle diese Punkte zur Zufriedenheit überprüft, steht einem entspannten und spannenden Flug nichts mehr im Weg!

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